Justinus Kerner

Der tote Müller


Die Sterne überm Tale stehn.
Das Mühlrad nur man hört.
Zum kranken Müller muß ich gehn,
Er hat den Freund begehrt.

Ich steig' hinab den Felsenstein.
Es donnert dumpf die Mühle
Und eine Glocke tönt darein.
Die Arbeit ist am Ziele.

In Müllers Kammer tret' ich ein.
Starr liegt das Greisen Hülle.
Es stockt sein Herz, die Pulse ruhn
Und draußen auch wird's stille.

Die treuen Lieben weinen sehr.
Still bleibt sein Herz und kühle.
Die Wasser fließen wohl daher,
Still aber steht die Mühle.